Für Feuerwehren im Einsatz mit Gefahrstoffen ist die sog. GAMS-Regel eine hilfreiche Merkhilfe, wie ein Gefahrguteinsatz unter Berücksichtigung der Sicherheit abgearbeitet werden kann. Viele Gefahrstoffe sind für den Laien, wie aber auch für einen geübten Feuerwehrmann nicht sofort erkennbar. Viele sind sogar farb- oder geruchlos, wenn diese aus Transportbehältern nach einem Unfall austreten. Manche Gefahrstoffe reagieren untereinander oder zeigen unvorhersehbare Reaktionen bei dem Kontakt mit Wasser, was es gerade im Hinblick auf Löschversuche sehr gefährlich für die Feuerwehr macht.

Die GAMS-Regel steht hier für das richtige Vorgehen im Einsatz im Hinblick auf die beschriebenen Gefahren. Die vier Buchstaben GAMS steht hier für eine Abkürzung von Maßnahmen.

Das G steht für Gefahr erkennen. Es ist enorm wichtig so schnell wie möglich eine potentielle Gefahr durch Gefahrstoffe an einer Einsatzstelle zu erkennen. Hier stehen der Feuerwehr verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung- wie das Buch „Gefahrgut-Ersteinsatz“. Die sog. UN-Nummern auf den orangenen Tafeln an Transporten von Gefahrgut spielen eine weitere wichtige Rolle im Erkennen von Gefahren. Mit der 4 stelligen unteren Nummer kann der Einsatzleiter im Buch „Gefahrgut-Ersteinsatz“ nachschlagen und wichtige Informationen zur sicheren Absperrdistanz, Vorgehen bei Leckagen oder Bränden sowie der nötigen Schutzausrüstung der Feuerwehrmänner und –Frauen erhalten.

Das A bedeutet Absperren. Die Distanz von einem Unfallort bis zur Absperrgrenze hängt von dem jeweiligen Gefahrstoff ab. Deshalb ist es enorm wichtig zuerst den Stoff zu kennen und dann erst die richtigen Maßnahmen einzuleiten. Innerhalb der Absperrzone dürfen sich nur Feuerwehrleute mit der richtigen Schutzausrüstung aufhalten. Gegebenenfalls müssen sogar Anwohner aus der Gefahrzone evakuiert werden. Manchmal langt es schon Türen und Fenster geschlossen zu halten. Bei der Errichtung von Absperrungen wird auch die Windrichtung durch die Freiwillige Feuerwehr beachtet.

Das M ist die Abkürzung für Menschenrettung durchführen. Hier ist die Rettung von Unfallopfern ebenso gemeint wie die Evakuierung von Anwohnern. Die Eigensicherung der Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr ist hierbei immer zu beachten. Steht der Feuerwehr nach dem Erkennen den Gefahrstoffes nicht die richtige Einsatzschutzbekleidung zur Verfügung, muss auch die Freiwillige Feuerwehr bis zum Eintreffen von spezialisierten Kräfte der Gefahrgutlöschzüge an der Absperrung warten, bis mit einer Menschenrettung begonnen werden kann.

Das S heißt Spezialkräfte alarmieren. Beschreibt das Buch „Gefahrgut-Ersteinsatz“ oder andere Merkblätter für Gefahrstoffe einen sehr gefährlichen Stoff am Einsatzort, vor dem sich z.B. nur mit Chemikalienvollschutzanzügen geschützt werden kann, so werden Spezialkräfte alarmiert werden müssen. Diese Spezialkräfte sind bei der Freiwilligen Feuerwehr im Kreis Herzogtum Lauenburg als taktische Einheit eines Löschzugs Gefahrgut zusammengefasst. Im Kreis gibt es mehrere Löschzüge, die regional gegliedert sind. Diese Löschzüge Gefahrgut werden durch den Zusammenschluss einzelner Fahrzeuge und Feuerwehrleute mehrerer Gemeinden und teils auch der Einsatzzentrale im Kreis Herzogtum Lauenburg gestellt.