Eine Wärmebildkamera empfängt anders als eine normale bekannte Fotokamera Wellenlängen des Lichtspektrums, die selbst das menschliche Auge nicht sehen kann. Durch ein Objektiv mit Linse wird ein Bild auf einen elektronischen Bildsensor projiziert. Hier werden mittleres und langwelliges Infrarotlicht in einer digitalen Matrix wie bei einer Digitalkamera gemessen und dem Benutzer einer solche Kamera auf einem Display in verschiedenen sichtbaren Farben dargestellt. Die Messung erfolgt berührungslos auch über größere Entfernung. Die Anwendung von Wärmebildkameras sind inzwischen sehr vielfältig. Ursprünglich wurde die Technik zur Anwendung im Militär entwickelt. Heute findet sich diese Technologie auch in der Medizin, der Sicherheitstechnik, der Bauthermografie, der Wissenschaft und der Feuerwehr wieder.

Wärmebildkameras für den Gebrauch in der Feuerwehr stellen ein Infrarotbild in verschiedenen Graustufen dar und mittels digitaler Nachbereitung werden Wärmebereiche von speziellem Interesse in Rotabstufungen dargestellt.

Moderne Wärmebildkameras bietet verschiedene Nachbereitungsfunktionen zur Einfärbung von Wärmequellen, die das aufgenommene Bild zur besseren Lagerermittlung dem Bediener unterschiedlich darstellen können. Dieses kann je nach Einsatzsituation die Anwendung z.B. zur Brandbekämpfung, der Personensuche in verrauchten Gebäuden oder auf einer Freifläche bei Nacht maßgeblich unterstützen. Der Einsatzvorteil bei der Anwendung einer Wärmebildkamera ist enorm- allerdings verbunden mit hohen Anschaffungskosten. Die Anforderungen an eine solche Kamera für den Feuerwehrdienst sind hoch. Ein sehr hoher Temperaturbereich zur Anwendung bei der Brandbekämpfung in Gebäuden, der Einsatz bei Minustemperaturen und der wenig zimperliche Umgang der Feuerwehrleute in Stresssituationen bei Stoß und Fall aus Höhen stellen manchen Anbieter solcher Kamerasysteme vor großen Anforderungen.

Die korrekte Anwendung solcher Wärmebildkameras muss regelmäßig in der Feuerwehr geübt werden, da sich die Ansichten deutlich von dem normalen sichtbaren Bild einer bekannten Fotokamera unterscheidet und die Bedienung in Sonderfunktion schnell komplex werden können. So werden z.B. Infrarotlichtwellen auf glatten Oberflächen stark gespiegelt, so dass Wasser, glatte metallische Oberflächen oder Fenster immer als Spiegelbild der Umgebung dargestellt werden und nicht das eigentliche Objekt sichtbar ist oder man durch ein Fenster mit einer Wärmebildkamera nicht „hindurchschauen“ kann.

Die Feuerwehr Aumühle setzt eine solche Wärmebildkamera seit 2016 in zahlreichen Übungsdiensten als auch in mehreren Einsätzen erfolgreich ein. Dieses Beispiel der Anwendung modernster Technik zeigt wie Technologie immer mehr die Komplexität der Ausbildung der Feuerwehrmänner und-frauen erhöht und kontinuierlich die Feuerwehr auf den neusten Stand an Wissen sein muss, was jederzeit im Einsatz kurzfristig abgerufen wird.